Ende der winterlichen Hochdrucklage

Nun ist es also vorbei mit den Winterhochs. Was vor zwei Wochen mit "Brigitta" begann, setzte sich mit "Christa" und schließlich "Doris" fort.
Diese Hochs waren keine klassischen winterlichen Sibirienhochs, sondern eher Eigengewächse, die über dem nördlichen Mitteleuropa entstanden und langsam südostwärts wanderten. Brigitta entwickelte sich ab dem am 15. Januar und zog bis zum 20. langsam ab, Christa schloss sich von Westen her an. Mit deren Abzug ging ab dem 24. für die meisten eine Pause des sonnenscheinreichen Wetters einher. Dann entwickelte sich Doris, die langsam die Wolken wieder auflöste und erneut weiten Teilen Deutschlands sonnige Tage bescherte. Während Sibirienhochs dem gesamten Deutschland eisiges Wetter bringen, liegen bei Hochs über Mitteleuropa die nördlichen Teile Deutschlands häufig in einer etwas milderen westlichen Strömung, der Süden dagegen bekommt Luft aus dem Osten bzw. produziert seine Kaltluft selbst (s. Thema des Tages vom 23.01
http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/1/23.html).

Wie sich das während der vergangenen Hochdruckperiode (15.- 28.01.) auswirkte, können Sie der nachfolgenden Tabelle der Flughafenstationen von Hamburg und München in Bezug auf die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen (Tn), Höchstwerte (Tx) und Mittelwerte (Tt) und der Anzahl der Eistage(E) und Frosttage(F) entnehmen; dazu in Klammern die Mittelwerte seit 1960.

Tn F Tx E Tt

Hamburg -3,1(-1,3) 12 1,9 (3,3) 1 -0,6 ( 1,2)

München -13,0(-4,8) 14 -3,7 (1,5) 14 -8,0 (-1,6)

In Hamburg war es also etwas zu kalt, in München erheblich kälter als zu dieser Zeit üblich. (Nicht ganz überraschend ist es in Bayern der kälteste Januar seit 30 Jahren.) An beiden Orten fielen nur etwa 2 mm Niederschlag.

Wie geht es nun bis zum Monatswechsel weiter?
Im Norden bleibt es etwas kälter als üblich und es gibt vor allem am Montag Regen, der gegen Abend in Schnee übergeht. Im Süden ist das Ende der Eistage erreicht und die Niederschläge fallen teilweise bis in höhere Lagen als Regen. Das bedeutet natürlich Unwettergefahr, da die Böden insbesondere nach Südosten hin ziemlich tief (Nürnberg ca. 50 cm) durchgefroren sind und sich daher schnell und in Anbetracht der vorhergesagten Regenmengen auch eine dicke Eisschicht bilden kann.
Dieses eher unangenehme (Tau)Wetter hat aber auch für Einige recht angenehme Seiten. Die Flussschiffer bekommen endlich wieder etwas mehr Wasser unter den Kiel.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.01.2017

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